Spartacus Gay Travel Index 2016

Hallo und willkommen,


der Spartacus Gay Travel Index 2016 beurteilt 194 Länder der Welt als Reiseziele für die LSBTIQ - Community. Die Länder mit der höchsten Zahl an Pluspunkten (gay friendly) sind dunkelblau dargestellt, die Länder mit den meisten Minuspunkten (dangerous countries for homosexuals) sind rot eingefärbt. Grau aufgelistete Länder wurden nicht bewertet. 

Auf Sansibar vor der Küste Tansanias werden gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen juristisch wie Mord behandelt: 25 Jahre Gefängnis beträgt die Höchststrafe, mindestens aber ein Bußgeld. In Somalia, dem Iran, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien steht gar die Todesstrafe auf Homosexualität und wird auch verhängt und ausgeführt - in fünf weiteren Ländern steht sie zumindest im Gesetz wird, aber nicht angewendet (Jemen, Afghanistan, Sudan, Mauretanien und Nigeria).

Ein Blick auf die Grafik zum Spartacus Gay Travel Index zeigt, dass es um die Rechte von Homosexuellen speziell in Afrika und Asien nicht gut bestellt ist.

In 73 Ländern rund um den Globus ist Homosexualität strafbar. Daher ist es sehr wichtig über das gewählte Reiseziel (sich einen Überblick über die Gesetzeslage am Urlaubsziel zu verschaffen) im Reisebüro beraten zu lassen, oder sich im www zu informieren. Aber auch heterosexuellen Touristen kann die Lust am Urlaub in einem Land vergehen, das explizit minderheitenfeindlich ist.

So werden jährlich etwa Kriterien wie die Gesetzeslage für Homosexuelle, Einreisebeschränkungen für HIV- positive Touristen, religiöse Einflüsse sowie die Verbrechensrate an Homosexuellen in dem jeweiligen Land betrachtet und verglichen. Herausgekommen ist ein Ranking der schwulen-freundlichsten und -feindlichsten Staaten.

Zu den Gewinnern zählen Nepal (um 50 Plätze im Ranking verbessert) Puerto Rico (+41 Plätze) und Mosambik (+37). So wird in Nepal in der neuen Verfassung ein explizites Diskriminierungsverbot von Schwulen und Lesben aufgenommen. Als Außengebiet der USA übernimmt Puerto Rico die sogenannte Homo-Ehe und führt weitreichende Gesetzesänderungen zum Adoptionsrecht ein. Und Mosambik legalisiert die Homosexualität – entgegen dem allgemeinen Trend auf dem afrikanischen Kontinent.

Homo-Ehe in allen 50 US-Bundesstaaten
Im vergangenen Juni hatte der Supreme Court, das höchste Gericht der USA, die Homo-Ehe in allen 50 Bundesstaaten für zulässig erklärt. Die amerikanische Verfassung garantiere landesweit ein Recht auf gleichgeschlechtliche Eheschließungen, urteilten die Richter in dieser historischen Entscheidung. Was jedoch nicht vor Diskriminierung schützt. In North Carolina wurde innerhalb weniger Stunden ein homophobes Gesetz durch das Parlament gepeitscht und vom Gouverneur unterzeichnet. Ebenfalls steht ein solches Gesetz in Georgia aus, sollte hier der Gouverneur dieses unterzeichnen, werden sich viel große Firmen, sich aus dem Bundesstaat zurückziehen. Nach zu lesen unter: http://www.queer.de/detail.php?article_id=25833

Eine trügerische Idylle hingegen bieten die Malediven, das für viele Reisende ein Traumziel ist. Doch für Homosexuelle ist die Lage prekär. Da praktisch das Scharia-Recht gilt, droht Schwulen per Gesetz das Todesurteil. Zudem opponiert der Inselstaat aktiv als eines der wenigen Länder öffentlich UN-Beschlüsse zur Anerkennung von LGBT - Rechten (Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender).

Russland liegt auf Platz 183 von 194 Ländern und steht auch dieses Mal mit minus neun Punkten auf Nummer 183 – gemeinsam mit Ländern wie Algerien, Afghanistan, Kamerun oder Libyen.

Deutschland ist lediglich auf Rang 15 (6 Punkte), zusammen mit French Polynesia, Malta, Austria, Portugal und New Caledonia.

Besonders gay friendly sind: Schweden liegt auf Platz eins zusammen mit Großbritannien (jeweils neun Punkte), gefolgt von Belgien, den Niederlanden und Frankreich, die sich mit jeweils acht Punkten den folgenden Platz noch mit Dänemark, Kanada, Island und Réunion teilen.

Die gefährlichsten Länder für Homosexuelle sind: Somalia und der Iran (beide mit minus 14 Punkten auf Rang 193), die Vereinigten Arabischen Emirate (192), Saudi-Arabien (191) und der Jemen (190). 

Quelle und Informationen: http://www.spartacusworld.com/gaytravelindex.pdf

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